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Reitübung #2: 10 Stangen - viele Möglichkeiten

Hier nochmal ein toller und vielseitig nutzbarer Trainingsaufbau.

Ihr braucht dafür 10 Stangen, die wie auf den Bildern ersichtlich (die Bilder könnt ihr durch anklicken vergrößern)  in der Bahn angeordnet werden (in meinen Skizzen stimmt das Format allerdings nicht ganz - bei euch müsste hoffentlich mehr Platz zwischen den Gassen-Paaren und auch zur Bande hin herauskommen).

Die Breite der Gassen sollte ungefähr 1,20m betragen.
Wer nicht so viele Stangen schleppen möchte, dem kann ich übrigens die Bodenarbeitsgassen von ChuckyStables für diese Übungen wärmstens empfehlen.

 

Variante 1: Durch die Gassen

Bild 1 zeigt Variante 1, bei der ihr immer gerade durch die Gassen hindurchreitet.

Hier geht es darum gerade Linien abseits der Bande zu reiten. Dafür musst du dein Pferd gut einrahmen und selbst gerade sitzen.

Spüre ob dein Pferd wirklich gerade läuft und versuche die Schulter deines Pferdes in der Spur der Hinterhand zu halten.

Blicke selbst immer voraus; such dir dafür beim Abwenden schon den passenden Punkt an der gegenüberliegenden Bande.

Beginne die Übung im Schritt und steigere dich ggf. bis hin zum Galopp. Die Galoppvariante ist aber nur für geübte Paare geeignet und sollte ggf. mit Trab- oder Schrittübergängen in den Wendungen geritten werden.

 

Variante 2: Über die Gassen

Für die schluffenden Pferdchen ist Variante 2 sehr gut geeignet. Hier geht es in einer Schlangenlinie durch die Bahn und dabei über die Gassen, die als Trabstangen fungieren (dürfen natürlich nicht zu nah an der Bande liegen).

Wichtig ist es ein gutes Trabtempo zu wählen (nicht zu schnell und nicht zu langsam) und die Stangen immer mittig anzureiten. In den Wendungen sollte man sich vor zu viel Stellung und Biegung hüten um das Pferd über den Stangen schön gerade zu bekommen.

Berührt euer Pferd die Stangen ignoriert ihr das einfach und reitet weiter bis es die Stangen nicht mehr berührt - dann wird ausgiebig gelobt. Die meisten Pferde verstehen auf diese Art schnell was Sinn der Sache ist.

Bei denen die tatsächlich trotzdem weiter anecken sollte man darauf achten die Hinterhand aktiv zu halten und das Pferd nicht auf der Vorhand latschen zu lassen.    

 

Variante 3: Viereck verkleinern und vergrößern

In Variante 3 geht es nach dem Durchreiten der Gasse bei M im Schenkelweichen, oder für Fortgeschrittene in einer Traversale, zu der Gasse bei X. Diese wird wieder gerade durchritten bevor es seitwärts zurück zur Gasse bei F geht usw.

Beginnt auch hier im Schritt und steigert euch bis zum Trab.

Diese Variante ist zudem auch sehr gut mit Variante 1 kombinierbar:

Wenn mal zu viel Schwung verloren geht werden die Gassen einfach erst mal wieder gerade in einer Linie durchritten bevor es wieder seitwärts geht.

 

Variante 4: Voltenkreisel

Bei Variante 4 kommt wieder mehr Biegung ins Pferd, denn hier geht es in Volten um die außen liegenden Gassen herum.

Ich denke der Ablauf ist aus der Zeichnung ganz gut zu erkennen. Nach der Volte bei K geht ihr einfach wieder ganze Bahn und fangt bei H neu an (dann mit einer Linksvolte).

Durch die ständigen Handwechsel "knetet" ihr euer Pferd richtig durch.

Achtet dabei aber bitte darauf, das Pferd auf seiner hohlen Seite nicht stark zu stellen und zu biegen, sondern eher gerade zu halten und nur auf der Zwangsseite mit einer Volte entsprechenden Stellung und Biegung zu arbeiten.

 

Bitte macht nicht alle Varianten an einem Tag, sondern in mehreren Trainingseinheiten.

Achtet innerhalb der Trainingseinheiten wie immer auf genug Pausen für euer Pferd.