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Reitübung #3: Die Raute

Die Raute ist ein sehr vielseitiger und abwechslungsreicher Übungsaufbau.

Sie fördert die Konzentration von Pferd und Reiter, verbessert die Gangarten und führt zu mehr Durchlässigkeit.

 

Aufbau:

Mit vier Stangen wird eine Raute gelegt und zwischen die Stangenenden jeweils ein Hütchen gestellt. Die Abstände zwischen den Stangen sind dabei variabel und sollten dem Ausbildungsstand entsprechend gewählt werden (bei Jungpferden ruhig bis zu 2m Abstand, während sich bei weit ausgebildeten Pferden die Stangenenden auch fast berühren dürfen).

Für weit ausgebildete Pferde mit sehr guter Kondition und entsprechender Muskulatur können die Stangen sogar leicht erhöht werden (bitte nur ein paar cm).

 

Ablauf:

Auf den Bildern seht ihr drei verschiedene Möglichkeiten die Raute im Schritt und Trab zu nutzen. Dies sind nur wenige Beispiele, denn grundsätzlich sind eurer Phantasie hier keine Grenzen gesetzt. 

Es gibt Übungen mit und ohne Handwechsel, es gibt die Möglichkeit Übergänge an bestimmten Punkten einzubauen oder die Raute auch einfach als Viereck zu nutzen, um welches man außen herumreitet (ein Viereck, das wie die Raute nicht parallel zur Bande liegt ist für viele Pferde eine größere Herausforderung als man zunächst glaubt).

Oder man nutzt sie z.B. auch einfach als Box, in der man dann eine kleine Volte reitet oder sogar noch engere Wendungen übt.

Aber jetzt zu den Beispielbildern:

 

Beispiel 1 zeigt das mittige, gerade Einreiten in die Raute, wobei beim Verlassen der Raute in eine Linksvolte übergegangen wird. Nach 1 ½ Runden werden Volte und Raute wieder geradeaus verlassen.

Nun könnte man hieran direkt eine Rechtsvolte anschließen, oder man geht erstmal auf dem Zirkel außen herum bevor man erneut beginnt.

 

Bei Beispiel 2 wird nach dem Einreiten in die Raute eine Volte an der nächsten geritten. Hierbei kommt es immer wieder zu Handwechseln.

In der Zeichnung wird nach drei Volten die Raute verlassen. Man kann auch noch eine mehr machen, aber spätestens nach vier Volten sollte die Raute erstmal verlassen, auf dem Zirkel fleißig vorwärts geritten und erst dann erneut begonnen werden.

 

Beispiel 3 zeigt, dass man die Stangenraute auch in die Mitte der Bahn legen kann, um dann wie auf dem Bild zu sehen ist, auch immer wieder durch die ganze Bahn zu wechseln und dabei die Stangen zu nutzen. Dies ist eine gute Variante wenn man noch nicht zu viele engere Wendungen reiten möchte.

Auch hier könnte man allerdings schon wieder variieren und statt komplett durch die ganze Bahn wechseln zu reiten, könnte man an den kurzen Seiten jeweils einen halben Zirkel auf dem zweiten Hufschlag reiten statt die ganze Bahn mit den Ecken zu nutzen.

 

Wichtig ist, nicht eine Variante nach der anderen abzuklappern, sondern die gewählte Variante erstmal durchzureiten, bis sie wirklich gut funktioniert. Erst dann sollte man die Nächste ausprobieren.

Achtet zudem wie immer auf Erschöpfungsanzeichen eures Pferdes und übertreibt es nicht innerhalb einer Einheit.

Wichtig ist es außerdem, wirklich schöne Wege zu reiten, was bedeutet, die Stangen zum Beispiel immer in der Mitte zu überqueren und bei Volten darauf zu achten, dass der Abstand zum Hütchen gleichbleibend ist.

 

Und nun viel Spaß beim Ausprobieren, Abwandeln und Erweitern!