
Nachdem ich euch zuletzt eine Reitübung vorgestellt habe, wurde ich gefragt, ob ich auch was für die „Nichtreiter“ hätte und natürlich habe ich das. In diesem Beitrag stelle ich euch deshalb zwei Übungen vor, die geritten den meisten schon bekannt sein dürften, die sich aber eben auch ganz wunderbar in die Longenarbeit integrieren lassen.
Wichtig für beide Übungen ist es, den Pferden den Weg immer erstmal im Schritt zu zeigen. Auch für den Menschen ist es insoweit ganz hilfreich auszuprobieren, welchen Weg er selbst gehen muss, denn bei solchen Übungen kann man natürlich nicht auf einem Punkt in der Mitte stehen bleiben.
Für einen guten Trainingseffekt ist dann allerdings in beiden Übungen ein ruhiger Trab zu wählen (hier kann man tatsächlich besser erstmal etwas zu langsam als zu schnell unterwegs sein).
Achtet in den Übungen immer darauf, dass euer Pferd in den Wendungen nicht auf die innere Schulter fällt oder (wegen zu viel Stellung) über die äußere Schulter wegdriftet. Animiert euer Pferd zudem stets zum fleißigen Untertreten (ohne dass es schneller wird).
Vergesst zuletzt nicht, genug Pausen zu machen, denn die Übungen sind korrekt ausgeführt anstrengend für euer Pferd.
Aber nun zu den einzelnen Übungen:
Oben auf dem Bild haben sicher alle das berühmte Kleeblatt erkannt. Ich spare mir insoweit auch eine ausführliche Beschreibung des Ablaufs, denn davon gibt es gefühlt schon hundert Versionen im Netz und eigentlich sagt das Bild schon alles.
Reicht beim Reiten den meisten zur Orientierung allerdings sich ein Hütchen in die Mitte der Volten zu stellen, sollte man sich bei der Longenarbeit auf jeden Fall das aufgezeichnete Stangenkreuz in einen Zirkel legen um dem Pferd ausreichend Orientierung zu geben und dafür zu sorgen, dass es sich auf den Geraden durch den Zirkel auch wirklich möglichst gerade richtet; denn genau darum geht es insoweit wieder: um den Wechsel zwischen geraden und gebogenen Linien!
Die hier aufgezeichnete Variante des Kleeblatts eignet sich sowohl für die Arbeit an der einfachen, als auch an der Doppellonge. Vorteil der Doppellonge ist es natürlich, dass ich häufigere Handwechsel (im fortgeschrittenen Stadium) einbauen kann. Aber auch ohne ständige Handwechsel ist es an der einfachen Longe eine sehr schöne Gymnastizierung und mir war es wichtig, eine Übung mit vorzustellen, die nicht zwingend die Doppellonge erfordert, weil nicht jeder damit arbeitet.
Bei der zweiten Übung ist die Doppellonge hingegen ein Muss um das Pferd einzurahmen und die Übung überhaupt absolvieren zu können, da ich hierbei hinter meinem Pferd regelmäßig die Seite wechseln muss. (Neben der Doppellonge eignet sich die Übung natürlich auch für die Arbeit am langen Zügel.)
Es handelt sich insoweit auf dem unteren Bild um eine Version des Parallelslaloms aus der Working-Equitation; eine wunderschöne und vielseitige Reitübung (wer sich für Varianten davon interessiert, dem empfehle ich das Buch „Reit-Ideen für jeden Tag“ von Angelika Graf).
Auch hier sollte in einem ruhigen Tempo gearbeitet werden und der Übergang von einer Volte zur nächsten ein Geraderichten des Pferdes beinhalten.
Ich empfehle zu Beginn die Hütchen jeweils 10m auseinander zu stellen und sie erst nach und nach auf das Idealmaß von 8m zu reduzieren.
Abwandlungen:
Bei wem die Übungen gut klappen, der kann auf den Geraden einfach zusätzlich Übergänge einbauen, sowohl innerhalb der Gangart selbst, als auch Gangartübergreifend.